Immer wieder hört man in Predigten, dass David ein Mann nach Gottes Herzen war. Meistens wird dies damit argumentiert, dass er schnell zur Buße bereit war. Aber in der Bibel finden wir nirgendwo eine solche Aussage. Natürlich glauben wir, dass David schnell zur Buße bereit war, aber im Alten Testament gab es noch viele andere Menschen – Frauen und Männer Gottes – die ebenfalls zur Buße bereit waren.
Vielleicht liegt das Geheimnis Davids, warum Gott ihn so mochte, woanders begründet?
Schauen wir uns mal den Psalm 132 – ein Wahlfahrtslied – welches geschrieben wurde, als David auf der Flucht vor König Saul war. Wenn man auf der Flucht vor einem König ist, dann wäre es nur also verständlich gewesen, wenn David gesagt hätte: „Gott geb mir ein Haus zum Schlafen, einen Ort, wo ich ausruhen kann und nicht davon laufen muss – ein sicheres Zuhause.“ Irgendwas in dieser Art.
Aber was sagte David?
„Gedenke, Jehova, dem David alle seine Mühsal! Welcher Jehova schwur, ein Gelübde tat dem Mächtigen Jakobs: „Wenn ich hineingehe in das Zelt meines Hauses, wenn ich steige auf das Lager meines Bettes; Wenn ich Schlaf gestatte meinen Augen, Schlummer meinen Augenlidern; Bis ich eine Stätte finde für Jehova, Wohnungen für den Mächtigen Jakobs!“ Siehe, wir hörten von ihr in Ephrata, wir fanden sie in dem Gefilde Jaars.“ (Psalm 132,1-6)
David war anders! Obwohl er verfolgt und gejagt wurde, suchte er ein Haus für den Herrn, und nicht Schutz für sich selbst. Kein Wunder also, dass der Herr ihn so sehr mochte.
Im AT war die Bundeslade das Sinnbild für Gottes Gegenwart – man nannte sie auch den Thron Gottes. Die Gegenwart Gottes wohnte über der Bundeslade. Dort war Gott gegenwärtig. Und David sagte: „ich will für den Herrn eine Stätte finden…eine Wohnung für den mächtigen Jakobs.“
Was ist die Bundeslade, um die sich niemand kümmerte, und welche sich in Efrata – welches Davids Heimatort Bethlehem ist – befand. Man muss sich das mal vorstellen: Sie war die Gegenwart Gottes, aber niemand kümmerte sich um sie! König Saul kam an die Macht, aber er dachte nicht an die Bundeslade. Er spricht nur einmal von ihr (das ist der Hinweis, dafür, dass er nie nach der Gegenwart Gottes suchte), und er suchte nach einem Platz für sich selbst, aber nie nach einem Platz für den Herrn.
Gott mochte David, weil er Gottes Ziele zu seinen eigenen Zielen machte! Er machte Gottes Gedanken zu seinen eigenen wichtigsten Gedanken!
Und Gottes Gedanken drehen sich nur um JESUS !
Denn bei der Bundeslade geht es um Jesus !
Schauen wir un die Bundeslade an:
Oben ist der Gnadenthron – und die Kiste darunter ist die Bundeslade. Den oberen Teil kann man abheben. Mann nennt ihn den Gnadenthron, und er ist der Deckel, der die Lade verschliesst.
Die beiden Kreaturen sind keine Engel, sondern Kreaturen namens Cherubim, welche Wächter von Gottes Gerechtigkeit sind. Zum ersten Mal tauchen sie am Eingang zum Garten Eden mit einem flammenden Schwert auf, und versperren den Weg zum Baum des Lebens. Jedes Jahr, wenn der Priester hineingeht und Blut auf den Gnadenthron spritzt, dann sehen die Wächter von Gottes Gerechtigkeit, die Gottes Augen repräsentieren, nicht die Sünde sondern das Blut.
Was befindet sich in der Bundeslade:
1) Der goldene Topf mit dem Manna – das kam, weil der Mensch über Gottes Versorgung murrte – also sagte Gott, nehm diesen Topf mit Manna und legt ihn als Erinnerung in die Bundeslade
2) Als nächste murrten sie, das Aron der Hohepriester war. Aron war der Bruder von Mose. Und Gott lies an Arons Stab Knospen treiben – ein Stab der von seinen Wurzeln abgeschnitte ist, stirbt ja normalerweise – aber dieser Stab trieb doch Blätter, Blüte nund Mandeln hervor – das ist ein Bild von der Auferstehung vom Tod. Also sagte Gott, weil sie über Aron gemurrt hatten – legt den Stab als Erinnerung in die Lade.
3) Der Dritte Gegenstand waren die 10 Gebote – die Menschen hatten Gottes Gebote gebrochen und Gott sagte, legt sie unter den Gnadenthron.
„Und lege den Deckel oben über die Lade; und in die Lade sollst du das Zeugnis legen, das ich dir geben werde. 22Und daselbst werde ich mit dir zusammenkommen und von dem Deckel herab, zwischen den zwei Cherubim hervor, die auf der Lade des Zeugnisses sind, alles zu dir reden, was ich dir an die Kinder Israel gebieten werde.Was liegt in der Kiste?“ 2 Mose 25,21-22
Das „oben über“ bedeutet – „hoch über“, oder „höher als“. Also über das Zeugnis in der Lade. Das Zeugnis sind u.a. die 10 Gebote.
Der Gnadenthron steht also über den 10 Geboten. Viele Menschen drehen dies jedoch um und sagen: „ja klar, die Gnade ist da, aber die 10 Gebote stehen über Gnade.“
Die 3 Gegenstände in der Bundeslade erinnern an die menschliche Auflehnung. Sie kamen in die Bundslade und wurden mit dem Gnadenthron bedeckt. Und Gott sagte, „dort will ich mit dir zusammen kommen, und mit dir reden.“ Von diesem Ort, vom Sühnedeckel aus herab spricht Gott zu dir. Gott spricht nicht aus dem Gesetz, sondern vom Gnadenthron – zwischen den Cherubim – aus.
Gott schaut auf diese 3 Gegenstände herab und sagt: „legt den Sühnedeckel – den Gnadenthron – darüber.
Ich will die menschliche Auflehnung nicht anschauen.“ Und das Blut, wird einmal im Jahr an Jonkipur –
dem Versöhnungstag – auf den Gnadnethron gespritzt. Und wenn die Wächter von Gottes Gerechtigkeit
dann nach unten schauen sehen sie nicht mehr die gebrochenen Gebote und die Auflehnung gegen Arons
Leiterschaft. Nein, stattdessen sehen sie Blut. Gottes Augen können durch Wände hindurchsehen – durch Felsen –
sie können in das Herz eines Menschen sehen. Aber durch das Blut seines Sohnes kann Gott nicht hindurchsehen.
Wenn das Blut von Jesus dich bedeckt, sieht Gott deine Sünde nicht! Und dann triumphiert die Gnade über das Gericht.
In der Bibelauslegung gibt es das Prinzip der Ersterwähnung, was bedeutet, dass wenn etwas zum ersten Mal in der Bibel erwähnt wird, dies eine Bedeutung hat. Schauen wir uns mal an, wann das Wort Bundeslade zum ersten mal erwähnt wurde? Ganz nebenbei, im Englischen ist das Wort für „Lade“ das gleich wie für „Arche“.
Das hebräische Wort für Arche ist „tewáh“, aber das hebräische Wort für Bundeslade heisst „arōn“, und wurde zum ersten Mal im letzen Kapitel des ersten Buches Mose – Kapitel 50 – erwähnt.
„Und Joseph starb, 110 Jahre alt; und sie balsamierten ihn ein, und man legte ihn in eine (arōn) Lade in Ägypten.“ (1 Mose 50,26) Aron ist das Wort für Lade, Truhe oder Sarg.
Was sagte also Gott über die 3 Gegenstände (Manna, Stab, Steintafel mit den Geboten)? „Legt sie in den Sarg und bedeckt sie mit dem Gnadenthron! Wenn ihr sie im Krieg mit euch tragt, werdet ihr siegen!“ Dieser Gnadenthron ist ein Bild für das vollendete Werk Jesu! Dieses Möbelstück ist nur eine „Sehilfe“, damit man Jesus im Alten Testament sehen kann.
Wenn wir möchten, dass Gott uns nicht nur liebt, sondern uns auch richtig toll findet, dann müssen wir Jesus wieder in den Mittelpunkt (der Gemeinde) stellen, so wie David die überwältigende Leidenschaft hatte, die Bundeslade in den Mittelpunkt zu stellen. Leider wird nicht überall Christus Jesus gepredigt. Viele benutzen Jesus, aber er steht nicht im Mittelpunkt. So ähnlich war es bei den zwei, die nach Emmaus gingen. Ihnen ging es nicht um Jesus sondern um Israel.
Noch ein Hinweis zum Abschluss: Wenn ich gerade Krieg erwähnt habe, dann führen wir heute keinen Krieg gegen Menschen, sondern gegen die Mäche der Finsterniss.
„Denn unser Kampf ist nicht wider Fleisch und Blut, sondern wider die Fürstentümer, wider die Gewalten, wider die Weltbeherrscher dieser Finsternis, wider die geistlichen Mächte der Bosheit in den himmlischen Örtern.“ (Epheser 6,12)
Und wie bestehen wir? Indem wir das wahre Evangelium (1) kenne und für uns in Anspruch nehmen!
„Deshalb nehmet die ganze Waffenrüstung Gottes, auf daß ihr an dem bösen Tage zu widerstehen und, nachdem ihr alles ausgerichtet habt, zu stehen vermöget. Stehet nun, eure Lenden umgürtet mit Wahrheit (1), und angetan mit dem Brustharnisch der Gerechtigkeit (2), und beschuht an den Füßen mit der Bereitschaft des Evangeliums des Friedens (3), indem ihr über das alles ergriffen habt den Schild des Glaubens (4), mit welchem ihr auszulöschen vermöget, alle feurigen Pfeile des Bösen. Nehmet auch den Helm des Heils (5) und das Schwert des Geistes, welches Gottes Wort ist (6); (Epehser 6,13-17)
In Jesus sind wir die Gerechtigkeit Gottes (2), und niemand wird sie dir jemals mehr stehlen können. Das wahre Evangelium bringt Frieden (3) in unsere Herzen und im Glauben können wir Dinge für uns proklamieren und ausprechen (4). Zudem sind wir geheilt (5) durch die Strieme(e) Jesu und können, wie Jesus in der Wüste, anhand des Wortes Gottes (6), den Angriffen und Lügen des Feindes widerstehen.
Danke Jesus, für dein vollbrachtes Werk am Kreuz auf Golgatha, durch wlches wir für immer und ewig bei dir sein dürfen.